Tashkent – der erste Tag
Nach einem ungemütlichen Flug und einer späten Ankunft in Taschkent hatten wir am nächsten Tag eine Stadtführung vor uns.
Unser erster Halt war das Erdbebendenkmal.
Wir waren genau 58 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in der Stadt, das einen Großteil von Taschkent zerstörte. Erstaunlicherweise gab es nur acht Todesopfer. Diese vergleichsweise geringe Zahl war den hauptsächlich vertikalen Erdstößen zu verdanken. Horizontale Erdstöße hätten wahrscheinlich eine viel höhere Opferzahl gefordert.
Anschließend besuchten wir das religiöse Zentrum der Stadt, wo wir die ersten Minarette und Moscheen bewundern konnten.
Gegen Mittag wurden wir in der Moschee energisch aufgefordert zu gehen. Es war die Zeit des Freitagsgebets, und plötzlich waren neben vielen Gläubigen auch zahlreiche Polizisten vor Ort.
Wir besichtigten eine Koranschule und sahen einen sehr alten Koran.
Unser nächstes Ziel war das Kaffal-Schaschi-Mausoleum, gefolgt von einem Spaziergang durch die letzten ursprünglichen Altstadtgassen.
Nicht weit entfernt befindet sich der Chorsu-Bazaar – ein wahres Fest für die Sinne! Rund um einen inneren geschlossenen, runden Bereich türmen sich alle Arten von Obst und Gemüse, Trockenfrüchten, Kartoffeln, Zwiebeln sowie Haushaltsartikel aller Art.
Im inneren, gekühlten Bereich wird Fleisch angeboten, getrennt nach Lamm, Rind und Pferd.
Beim Verlassen des Bazaars sahen wir Bäcker, die das traditionelle Brot an der Innenseite großer Öfen backen.
Dann folgte ein weiteres Highlight: eine Fahrt mit der U-Bahn! Eine fantastische Idee unserer Taschkenter Reiseführerin.
Wir lernten die Stationen Kosmonauten und Unabhängigkeit kennen.
Die U-Bahn wurde nach dem großen Erdbeben mit russischer Hilfe gebaut. Es gab sogar einen usbekischen Kosmonauten, und Baikonur ist ja auch nicht so weit entfernt.
Die Station Unabhängigkeit erinnert an die Baumwolle, die viel zum Wohlstand des Landes beigetragen hat.
Weiter ging es zum Amir-Timur Platz, dem Mann gewidment, der im 14. Jahrhundert ein riesiges Reich errichtete. Bei uns als Timur Lenk, Lahmer Timur, bekannt, wird er in Usbekistan als Fürst Timur verehrt.
Wir beendeten den Tag in einem Park unterhalb des Denkmals des Dichters Alisher Navoi. Bei Granatapfel- und Pfirsichsaft, und leckeren Haferkeksen las unsere Reiseleiterin Gedichte vor, und wir waren wirklich in einer anderen Welt angekommen.