Vennbahn Rurtalradweg und Maas

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Von Aachen mit Umweg nach Venlo

Wiederholungstäter

Ich gebs zu, diese Landschaft fasziniert mich. Langsam die Vennbahn hochzuradeln und zu sehen, wie sich die Gegend verändert. Ursprünglich wurde die Vennbahn zum Transport von Kohle und Eisenerz zwischen den Industriestandorten Malmedy, Eupen und Stolberg / Aachen. Im ersten Weltkrieg hatte sie große Bedeutung als Nachschubstrecke, im zweiten Weltkrieg wurde bei den Kämpfen in Ardennen und Eifel viele Streckenabschnitte zerstört. Nach dem Krieg wurde stückweise zurückgebaut und stillgelegt, und seit 2013 existiert der Vennbahn-Fernradweg.

Viele Streckenabschnitte zeigen noch die Geschichte. Stolze Bahnhofsbauten, hohe Viadukte, die man als Drüber-Hinweg-Radler meist gar nicht so wahr nimmt.

Die Vennbahn – von Aachen nach Monschau

Diesmal war der Start verregnet. Kaum in Aachen aus dem Zug gestiegen fielen die ersten Tropfen. Bis Aachen Brand hab ich durchgehalten, aber dann kam auch noch ein Gewitter. Also: Pause. Kann schlimnmer sein. Allerdings hat es eine gute Stunde gedauert, aber dann ging es weiter.

Diesmal bin ich in Monschau von der Vennbahn abgebogen, denn mein Ziel war ja Roermond und Venlo. Die Altstadt von Monschau liegt eng und dicht bebaut am Ufer der Rur. Da ich dort mittendrin übernachten wollte, musste ich vom Vennbahn Radweg ca. 3 km ziemlich steil runter fahren.

Der Rurtalradweg – von Monschau nach Düren

Nachts ging der Regen weiter. Bis gegen 2 Uhr kamen Wassermengen vom Himmel. Am nächsten Morgen habe ich Monschau auf dem Rurtalradweg verlassen, und bin nach ein paar Kilometern ziemlich im Matsch gelandet. Zuerst war es eine normale Strasse, dann ein Waldweg, später ein Wanderweg, und dann einfach nur noch Matschepampe. Zurückfahren war nicht wirklich eine Option, denn drei Kilometer bergauf schieben, um zur Vennbahn zurück zu kommen ist auch nicht prickelnd. Also weiter. Irgendwann führte die Strecke auch wieder auf eine ausgebaute Straße zurück, und es liess sich wieder angenehmer fahren. Aufgrund des Regens hatte ich mir überlegt, mit einem Schiff über die Rurtalsperre zu fahren, nach den Erfahrungen kurz hinter Monschau war mein Vertrauen in den Zustand der Wege links oder rechts der Rurtalsperre nicht wirklich groß. Die Fahrt von Rurberg nach Schwammenauel dauert ca 45 Minuten, und bei Sonnenschein war das eine entspannte Sache.

Auf der anderen Seite der Talsperre geht der Radweg über Heimbach, Nideggen, Kreuzau nach Düren. Die Landschaft war wunderbar! Und das Wetter auch!

Von Düren nach Roermond

Ziemlich flach und insgesamt gut zu fahren.

Das Problem war nur das Wetter: Für den Nachmittag waren Starkwind und viel Regen angekündigt. Diese Aussicht führte letztendlich dazu, dass ich mein Tempo ziemlich gesteigert habe, und schon gegen 14.30 in Roermond war. Schade eigentlich, denn auch auf diesem Streckenabschnitt gibt’s viel zu sehen!

Grenze! Ab jetzt bin ich im Ausland unterwegs 🙂

Zunächst gibt’s eine Pause in diesem tollen Bauerncafe und -Laden. Dicke Empfehlung, sehr nett und leckerer Café! Da laufen sogar Pfaue über den Hof 🙂

Muss ich noch erwähnen, dass just nach meinem Grenzübertritt die Schleusen geöffnet wurden? So bin ich doch noch etwas durchweicht in Roermond angekommen.

Eigentlich kann man von Roermond aus sehr gut den Bahnhof in Dalheim erreichen. Aber ich hab Urlaub und übernachte noch einmal. Am nächsten Tag dann noch ein Highlight.

Abschluss – von Roermond nach Venlo

Es sind nur gute 30 Kilometer, aber eine schöne Strecke! Leider wieder etwas verregnet.

Ich bin zweimal mit einer Fähre über die Maas übergesetzt, und war beide Male der einzige Passagier. Ich hoffe, im Laufe des Tages wurde das Geschäft für die Schiffer profitabler.